Die Schweiz spielt eine zentrale Rolle für die europäische Wirtschaft
Auch Georg Häsler, Redaktor Sicherheitspolitik bei der NZZ, sieht die geopolitische Zeitenwende, die auf den Krieg in der Ukraine folgt. «Die Verschärfung der Machtpolitik geht weiter», sagt er und fügt an: «Falls es nicht gelingt, die russische Armee zu stoppen, könnten neue Konflikträume entstehen: im östlichen Mittelmeerraum, in Osteuropa oder auf dem Balkan.» Für den Westen gelte jetzt, sich wieder auf seine eigenen Stärken zu konzentrieren. «Die Zeiten, in denen wir billige Arbeit aus China und eine Tankstelle in Russland hatten, sind vorbei», so Georg Häsler.
Und die Schweiz? Für sie ergäben sich neue Chancen, aber auch Herausforderungen. «In einer globalisierten Welt sind nicht nur die Ressourcen, sondern auch die Flows entscheidend», erklärt der Experte für Sicherheitspolitik. Das gilt nicht nur für Waren und Energie, sondern beispielsweise auch für Finanzströme. Gemäss Georg Häsler steht die Schweiz hierbei im Zentrum – insbesondere im Güterverkehr oder als Bestandteil des europäischen Stromnetzes. Umso wichtiger sei es, dass die Schweiz diese Flows und zentralen Punkte sichert und dadurch nach wie vor ein zuverlässiger Partner bleibt.