Wieso die Schweiz einen L-QIF braucht
Die Einführung des Limited Qualified Investor Fund (L-QIF) sorgt für eine Stärkung des Fondsplatzes Schweiz und eröffnet Fondssponsoren und Investment Managers neue Chancen.
Mit dem Ablauf der Referendumsfrist für die Änderung des Kollektivanlagengesetzes (KAG) ist die Einführung des Limited Qualified Investor Fund (L-QIF) in der Schweiz voraussichtlich im ersten Halbjahr 2023 Tatsache. L-QIFs sind Fonds, die ausschliesslich qualifizierten Anlegern offenstehen. Dafür bieten sie Fondssponsoren und Investment Managers weitreichende Vorteile gegenüber klassischen Fondsgefässen und dürften die Attraktivität und die Konkurrenzfähigkeit des Fondsstandorts Schweiz stärken.
Welche Vorteile bietet der L-QIF?
Anders als bisher bekannte Schweizer Fonds braucht der L-QIF keine Bewilligung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA). Das beschleunigt den gesamten Lancierungsprozess und verspricht eine Verkürzung der Time-to-Market für neue Anlageideen. Sowohl neue Fonds als auch Änderungen an bestehenden Fondsprodukten können somit rascher umgesetzt werden. Dies begünstigt besonders Fonds mit einem Fokus auf alternative Anlagen wie Immobilien, Private Equity oder Private Debt, bei denen der Genehmigungsprozess länger dauert.
Darüber hinaus unterliegt der L-QIF keinen Vorgaben bezüglich der möglichen Anlagen oder der Risikoverteilung. Diese Punkte müssen lediglich transparent im Fondsvertrag offengelegt werden. Dies ermöglicht eine grössere Flexibilität beim Portfolioaufbau. So können beispielsweise mehrere Anlageklassen kombiniert oder Fonds mit konzentrierten Portfolios lanciert werden. Zudem eröffnet der L-QIF erweiterte Möglichkeiten, in der Schweiz offene Fonds zu lancieren, die in nicht traditionelle Anlageklassen investieren. Vorausgesetzt, diese sind bewertbar und es besteht genügend Rücknahmeliquidität.
Stärkung des Fondsstandorts Schweiz
Bis anhin wurden L-QIF-ähnliche Fonds in ausländischen Fondsdomizilen aufgesetzt. Ein erfolgreiches Beispiel hierfür ist der Luxemburger RAIF (Reserved Alternative Investment Fund), der auch bei Schweizer institutionellen Kunden als Anlageform anerkannt und geschätzt wird. Ein L-QIF schafft nun die Möglichkeit, auf den dortigen Erfahrungen aufzubauen und dieses Investmentbedürfnis auch hierzulande umfassend abzudecken. Sie dürften damit einen wichtigen Beitrag leisten, die Schweiz als Fondsstandort zu stärken.
L-QIF ins Portfolio integrieren
Fondssponsoren und Investment Managers, die sich für einen L-QIF interessieren und in ihr Angebot oder Portfolio integrieren möchten, werden von Fachspezialisten im Bereich Credit Suisse Asset Servicing über den gesamten Fondslebenszyklus unterstützt. Dabei wird auf ihren Bedürfnissen basierend das optimale Setup durch Spezialisten erarbeitet. Dedizierte Projektmanager mit mehreren Jahren praktischer Erfahrung in den Bereichen Investment Management, Depotbank und Fondsadministration übernehmen im Anschluss die mit ihnen definierte Struktur und koordinieren dabei als zentrale Projektleiter die besprochenen Dienstleistungen und Anliegen.
Zur effizienten und transparenten Implementierung erfolgt eine massgeschneiderte Projektplanung. Diese beinhaltet neben der optimalen Fondsstruktur die granulare Aufgliederung der einzelnen Schritte im regulatorischen, rechtlichen und operativen Prozess hin zur Lancierung. Dabei wird der Fondssponsor über die Erreichung von Meilensteinen und regelmässig über den aktuellen Stand der Implementation und die anstehenden nächsten Schritte informiert.
Im Anschluss an die Lancierung profitieren Fondssponsoren weiterhin von einer individuellen und vorausschauenden Beratung und Betreuung sowie vom Zugang zu einem breiten Netzwerk an internen und externen Fondsspezialisten.
Mit dem L-QIF neue Chancen ergreifen
Die Limited Qualified Investor Funds stellen eine Bereicherung des aktuellen Lösungsangebots dar, wovon Sponsoren bestehender FINMA-überwachter Fonds wie auch Sponsoren oder Investment Managers konzentrierter oder mit alternativen Anlagen gemischter Portfolios von den spürbaren Vorteilen profitieren können.
Es bestehen somit gute Chancen, dass der L-QIF, wie der Luxemburger RAIF, ein Erfolg wird. Doch es wird sich erst in der Zukunft zeigen, ob mit dem L-QIF auch in ausländischen Strukturen gehaltene Fondsvermögen von Schweizer Fondssponsoren repatriiert werden.