Anlageportfolio: Private Equity und Hedge-Fonds
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Stabilität im Portfolio dank Private Equity und Hedge-Fonds

Schon 2022 erwies sich als aussergewöhnliches Jahr an den Kapitalmärkten – doch das laufende Jahr kann hinsichtlich Überraschungen definitiv mithalten. So sorgten Turbulenzen im Bankensektor im März für einen Einbruch der Aktienmärkte. Es folgte eine rasche Erholung in den Monaten danach, aber das Aufwärtspotenzial bei Aktien bleibt begrenzt. Welche Anlageklassen ausser Anleihen können jetzt einen Mehrwert für Anlageportfolios bieten? Ein Blick auf Private Equity und Hedge-Fonds.

2023 bleibt für Anlageportfolios anspruchsvoll

Das Jahr 2022 war ein aussergewöhnliches Jahr, in dem sowohl Aktien als auch Anleihen eine negative Performance verzeichneten. Die steigende Inflation und aggressive Zinserhöhungen durch Zentralbanken führten zu Verlusten bei festverzinslichen Anlagen. Derweil belastete das schwächere Wachstum die Aktienmärkte. Diese starke positive Korrelation zwischen Aktien und Anleihen innerhalb eines Kalenderjahrs ist eher ungewöhnlich.

Ungewöhnlich dürfte auch das Jahr 2023 werden – jedoch aus anderen Gründen. Nach dem starken Start der Finanzmärkte in das Jahr 2023 beschäftigten Anlegerinnen und Anleger seit Mitte März der Zusammenbruch mehrerer US-Banken sowie die Integration der Credit Suisse in die UBS. Obwohl sich die Märkte von ihrem Tiefstand im März erholten, dürften die Renditekurven noch einige Zeit invertiert bleiben und ein moderates Wachstum und hohe Inflationswerte bevorstehen. Ein solches Umfeld schürt Ungewissheit, was sich auch im Zinsvolatilitätsindex MOVE widerspiegelt. Dieser zeigt eine – ausserhalb einer Rezession – ungewöhnlich hohe Volatilität.

Aktienmärkte: Zinsvolatilität hoch

Zinsvolatilität seit längerem auf höchstem Stand

Letzter Datenpunkt: 31. Mai 2023
Quelle: Credit Suisse Asset Management, Bloomberg

Anlegerinnen und Anleger müssen über traditionelle Anlagen hinausschauen

In einem volatilen Umfeld ist es ratsam, umsichtig vorzugehen, ohne langfristige Ziele aus den Augen zu verlieren. Daher sollten Anlegerinnen und Anleger ihre Portfolioallokation sorgfältig prüfen. Zur Stabilisierung des Portfolios eignen sich Anlagemöglichkeiten mit geringeren Risiken, die über traditionelle Anlagen hinausgehen – etwa Hedge-Fonds und Private Equity. Denn trotz eines schwierigen Finanzmarktumfelds fanden Anlegerinnen und Anleger, die sich nicht nur auf traditionelle Anlagen beschränkten, ertragreiche Chancen: Beispielsweise dank globaler Makrostrategien, die 2022 als leistungsstärkste Hedge-Fonds-Strategien 14,8 Prozent erreichten.1 Auf konkrete Einzelthemen gerichtete Strategien können ihre Stärken in bestimmten Marktsituationen hervorragend ausspielen. Breit diversifizierte Hedge-Fonds- und Private Equity-Strategien haben jedoch den Vorteil, dass sie sich auch auf lange Sicht günstig auf das Portfolio auswirken.

Footnote: 1) HFRI 500 Macro Index mit Outperformance im Jahr 2022. Link (( https://www.hfr.com/news/hfri-500-macro-gains-in-december-leads-industry-to-record-outperformance-in-2022 ))

Anlageportfolio: gestaffelte Aufnahme alternativer Anlagen

Gestaffelte Aufnahme alternativer Anlagen in ein traditionelles, ausgewogenes Portfolio (in CHF)

Letzter Datenpunkt: 30. April 2023
Quelle: Credit Suisse

Historische Wertentwicklungen und Finanzmarktszenarien sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Ergebnisse.

Von Expertinnen und Experten der Credit Suisse simulierte Auswirkungen von Hedge-Fonds und Private Equity auf ein ausgewogenes Private-Mandate-Portfolio in CHF.

Hedge-Fonds und Private Equity als wertvolle Renditequellen

Alternative Anlagen können sich aus unterschiedlichen Gründen positiv auf ein Portfolio auswirken. Hedge-Fonds und Private Equity eröffnen Anlegerinnen und Anlegern neue Renditequellen und ermöglichen dabei eine breitere Diversifikation und eine Reduktion des gesamten Portfoliorisikos. Letzteres ist möglich, weil alternative Anlagen oft von anderen Marktgegebenheiten beeinflusst werden als traditionelle Anlagen wie Aktien und Anleihen. Hierdurch weisen alternative Anlagen in der Regel geringe Korrelationen mit traditionellen Anlagen auf, was aus Sicht der Portfoliodiversifizierung von Vorteil ist. Diese Diversifizierungsvorteile sind besonders im heutigen Marktumfeld relevant, in dem Anleihen und Aktien zunehmend konvergieren.

Angesichts dieser Beobachtungen ist das seit vielen Jahren bestehende Interesse von institutionellen Anlegerinnen und Anlegern an alternativen Anlageformen nicht verwunderlich. So haben Schweizer Pensionskassen ihren traditionellen Anlagemix überarbeitet und investieren zunehmend in Private Equity und Hedge-Fonds. Auf diese Weise konnten sie ihre Performance erhöhen, insbesondere in schwierigen Jahren wie 2022, als alle Marktteilnehmer auf der Suche nach Rendite waren.

Private Equity und Hedge-Fonds im Gesamtvermögen

Anteil alternativer Anlagen am Gesamtvermögen von Pensionskassen seit 2007

Letzter Datenpunkt: 30.12.2022
Quelle: Complements: Risk Check-up Study 2022

Anmerkung: Rohstoffe wurden erstmals 2005 und die Kategorien versicherungspflichtige Wertpapiere, Private Debt und Infrastrukturanlagen 2014 erstmals gesondert untersucht.

Anteil am Gesamtvermögen ohne Immobilien

Trend zu höherem Anteil alternativer Anlagen im Anlageportfolio

Trotz der Unterschiede im Anlageverhalten zwischen Pensionskassen und Privatanlegerinnen bzw. Privatanlegern bestehen viele Gemeinsamkeiten, darunter der Trend zu einem höheren Anteil alternativer Anlagen im Portfolio. Der Markt für alternative Anlagen, der zuvor hauptsächlich institutionellen Anlegerinnen und Anlegern zugänglich war, steht dank neuer Produktstrukturen, für die niedrigere Mindestanlagen gelten, nun auch Privatanlegerinnen und -anlegern offen.

Die Expertinnen und Experten der Credit Suisse empfehlen eine Investition von bis zu 17 Prozent in alternativen Anlagen. Die Allokation orientiert sich dabei an Faktoren wie der Portfoliogrösse, dem Risikoappetit der Kundin oder des Kunden sowie Liquiditätsbeschränkungen. Auch wenn der Ausblick für Anleihen optimistischer ist, dürften festverzinsliche Anlagen in Kombination mit den zurückhaltenden Erwartungen an den Aktienmärkten den individuellen Performanceerwartungen kaum gerecht werden. Vor diesem Hintergrund können Gelegenheiten bestehen, die Gesamtrenditeerwartungen für Portfolios durch Anlagen in Privatmärkte und Hedge-Fonds zu erfüllen.

Bedeutung der Titelselektion bei alternativen Anlagen

Private-Equity- und Hedge-Fonds sind deutlich schwerer handelbar als traditionelle Anlagen, weshalb die Anlegerinnen und Anleger länger gebunden sind. Diese Anlagen sind entweder offener oder geschlossener Art. Sprich: Der Verkauf ist binnen weniger Monate möglich oder man ist über mehrere Jahre gebunden. Dieser Faktor sollte bei jeder Anlageentscheidung berücksichtigt werden. Doch es ist gerade die Illiquidität bestimmter alternativer Anlagen, die den Anlegerinnen und Anlegern einen potenziellen Mehrwert bietet: Geht man davon aus, dass liquide Anlagen gegenüber illiquiden den Vorzug geben, sollte das Eingehen eines Liquiditätsrisikos durch eine zusätzliche Rendite – die Illiquiditätsprämie – kompensiert werden. Zudem weisen einige alternative Strategien aufgrund ihrer geringeren Liquidität, des möglichen Einsatzes von Hebelwirkungen und Derivaten sowie anderer Faktoren oft ein höheres Risikoprofil auf als traditionelle Anlagen.

Es gilt zu beachten, dass es im Bereich alternativer Anlagen ein breites Spektrum unterschiedlicher Risikostufen gibt. Wie auch bei traditionellen Anlagen gibt es solidere und riskantere Strategien – Strategien, die sich im Einklang mit Aktien oder Anleihen bewegen, und solche, die sich unabhängiger entwickeln. Ein genauer Blick ist erforderlich, da beispielsweise einzelne Hedge-Fonds stark voneinander abweichen können und sogar Private-Equity-Fonds ein breites Spektrum unterschiedlicher Strategien und Risikostufen bieten. Die alternativen Anlagen für ein Portfolio sollten äusserst sorgfältig ausgewählt wurden.

Weder historische Performanceangaben noch Finanzmarktszenarien sind verlässliche Indikatoren für aktuelle oder zukünftige Ergebnisse. Historische Wertentwicklungen und Finanzmarktszenarien sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Ergebnisse.

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