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Basel-Landschaft sorgt für Bewegung im Standortranking

Nach Jahren des Umbruchs infolge der Unternehmenssteuerreform ist Ruhe im Standortranking eingekehrt: Der Kanton Zug steht klar an der Spitze vor Basel-Stadt, Zürich und Genf. Basel-Landschaft sorgt durch die Steuersenkung aber für ein wenig Bewegung und zieht am Kanton Thurgau vorbei auf Rang zehn.

04.07.2023Weniger als eine Minute Lesezeit
Basel-Landschaft sorgt für Bewegung im Standortranking

Standortqualitätsstudie 2023

Der Standortqualitätsindikator (SQI) der Credit Suisse misst die Attraktivität der Schweizer Regionen und Kantone für Unternehmen im Vergleich zum Schweizer Durchschnitt. Der SQI basiert auf sieben quantitativen Teilindikatoren, die folgende Bereiche bewerten: Steuerbelastung, Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften sowie Erreichbarkeit eines Standorts. Der SQI ist damit ein Wegweiser für Unternehmen sowie ein Benchmarking-Instrument für die Optimierung der kantonalen oder regionalen Standortpolitik.

Credit Suisse Locational Quality Study 2023

Kanton Zug steht auch 2023 wieder an der Spitze des Standortrankings

Im Kantonsranking 2023 sind die Spitzenplätze im Vergleich zum Vorjahr unverändert: Zug liegt auf dem ersten Rang, gefolgt vom Kanton Basel. Beide Kantone weisen eine sehr vorteilhafte Kombination von Attraktivitätsfaktoren auf. Die Kantone Zürich und Genf folgen wie im letzten Jahr mit einigem Abstand auf den Plätzen drei und vier. Nur bei vier Kantonen kam es zu einem Rangwechsel: Basel-Landschaft verbessert sich am meisten und verweist den Kanton Thurgau auf Rang elf. Dies dank einer Steuersenkung für juristische und natürliche Personen.

 

Im Mittelfeld zieht der Kanton Appenzell Ausserrhoden knapp am Kanton Obwalden vorbei auf den zwölften Rang. Grund hierfür ist die im Vergleich zu Obwalden vorteilhaftere Entwicklung bei der Verfügbarkeit von Hochqualifizierten sowie der Steuerattraktivität für natürliche Personen. Die peripheren Kantone Wallis und Jura mit ihrer anspruchsvollen Topografie verzeichnen weiterhin die geringste Standortqualität.

Standortqualität der Schweizer Kantone

Standortqualität der Schweizer Kantone

Standortqualitätsindikator (SQI), synthetischer Index, Schweizer Mittel = 0

Quelle: Credit Suisse

Standortqualität der Kantone bleibt stabil

Insgesamt blieb das Ranking 2023 damit sehr stabil: Die Position der meisten Kantone hat sich von 2014 bis 2023 nur geringfügig verändert. Durch die deutliche Steigerung der steuerlichen Attraktivität für juristische Personen schneiden einige Kantone aber klar besser ab als vor zehn Jahren: Basel-Stadt konkurriert den erstplatzierten Kanton Zug.

 

Die Kantone Genf und Waadt rückten ganze zwölf bzw. fünf Ränge vor. Der Kanton Freiburg verbesserte sich um vier Positionen. Relativ zu anderen Kantonen haben Bern und Obwalden über den betrachteten Zeitraum am meisten an Attraktivität verloren, was sich in einem Rangverlust von je fünf Plätzen niederschlägt.

SQI 2014 bis 2023: Unternehmenssteuerreform sorgte für Bewegung im Standortranking

Standortqualität: Unternehmenssteuerreform sorgte für Bewegung

Standortqualitätsindikator (SQI), Rangfolge der Schweizer Kantone (1 = höchste Standortqualität, 26 = tiefste Standortqualität), 2014–2023

Quelle: Credit Suisse

Unterschiede innerhalb der Kantone

Die Zentren Zürich, Zug, Basel, Baden und Genf sowie deren Agglomerationen zählen zu den attraktivsten Regionen für Unternehmen, was nicht zuletzt ihrer verkehrstechnischen Erreichbarkeit zu verdanken ist. Die Regionen im Alpen- und Jurabogen sind aus Sicht der Unternehmen klar weniger attraktiv, was durch ihre Topografie und die teilweise beträchtlichen Fahrzeiten in die Ballungszentren bedingt ist.

 

Die Regionen Oberes sowie Unteres Baselbiet verzeichnen die grösste Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr, was sich mit einem Gewinn von vier bzw. zwei Rängen niederschlägt. Die Bündner Regionen können sich ebenfalls etwas verbessern. Im Wallis ist in der Region Visp dank Verbesserungen bei der steuerlichen Attraktivität für natürliche Personen sowie bei der Verfügbarkeit von Fachkräften und Hochqualifizierten eine positive Entwicklung festzustellen. Im Tessin bieten Mendrisio und Lugano die höchste Standortqualität, haben aber in der regionalen Rangliste einige Positionen verloren.

Standortqualität der Schweizer Gemeinden im Überblick

Standortqualität der Schweizer Gemeinden

Standortqualitätsindikator (SQI), 2023, synthetischer Index, Schweizer Mittel = 0

Quelle: Credit Suisse, Geostat

Tax Monitor Schweiz der Credit Suisse

Mit der Studienreihe «Tax Monitor Schweiz» liefert die Credit Suisse auf jährlicher Basis einen umfassenden und dennoch kompakten Überblick über die Steuerbelastung von juristischen und natürlichen Personen in der Schweiz – auf Kantons- und Gemeindeebene.

Tax Monitor Schweiz der Credit Suisse

Was ist in den nächsten Jahren bei der kantonalen Standortqualität zu erwarten?

Ab 2024 dürften die internationalen Bestrebungen zur Reform der globalen Unternehmensbesteuerung den Steuerwettbewerb teilweise einschränken oder sogar aushebeln. Für die Schweiz als steuerlich attraktiver Standort für internationale Unternehmen ist insbesondere die vorgesehene Einführung eines globalen Mindeststeuersatzes von 15% für international tätige Unternehmen mit einem Umsatz ab EUR 750 Mio. relevant. Für Unternehmen unter dem Schwellenwert von EUR 750 Mio. behalten die bisherigen Regeln ihre Gültigkeit.

 

Die über die letzten Jahre erfolgten Senkungen der Unternehmenssteuern haben bereits zu geringeren interkantonalen Unterschieden in der Steuerbelastung für juristische Personen geführt – damit nimmt auch die Bedeutung der Unternehmenssteuern im Ranking ab. Der Mindeststeuersatz dürfte diesen Trend verstärken. Andere Faktoren werden im Gegenzug an Bedeutung gewinnen. Nicht zuletzt die steuerliche Attraktivität für natürliche Personen, der Zugang zu qualifizierten Arbeitskräften sowie die Erreichbarkeit.

 

Im internationalen Wettbewerb gilt es, traditionelle Stärken der Schweiz wie die politische Stabilität, hochstehende Infrastrukturen und Bildungsinstitutionen sowie gesunde öffentliche Finanzen zu erhalten.